Warum ich Zimmerer geworden bin!

Der Traum vom Baumhaus

Mein größter Traum als kleiner Junge war es ein Baumhaus zu besitzen. Ich wusste mein Vater hatte irgendetwas mit dem Bauen zu tun, denn jedes Mal, wenn er nach Hause kam, lagen eine Handvoll Nägel, „riesige Nägel“, im Haus herum. Außerdem trug er an der Seite seiner Hose immer einen ganz komischen Hammer und hatte lauter Holzspänne an seiner Kleidung. Also fragte ich meinen Vater eines Tage beherzt, ob er mir ein Baumhaus bauen würde. Doch zu meiner Enttäuschung meinte er nur, wir haben doch gar keinen Baum, der sich dazu eignen würde.

Doch ich gab nicht auf und fing an die Nägel alle heimlich zu sammeln. Ganz nebenbei fragte ich meinen Vater, ob er mir nicht mal ein paar kleine Bretter mitbringen könnte, weil wir sie für den Kindergarten bräuchten. Meine Kindergärtnerin habe mich gebeten, danach zu fragen. Nichtsahnend brachte mir mein Vater am nächsten Tag gleich einen ganzen Stapel Bretter mit. Jetzt fehlte mir nur noch ein Hammer, um mein kleines Lager im Garten zwischen drei Fichten zu beginnen. Auch da schob ich wieder meine Kindergärtnerin vor und bat meinen Vater darum.

Der Baubeginn

Gleich am nächsten Tag als ich zu Hause war, begann ich heimlich mit meinem Vorhaben. Klar war mir zu dem Zeitpunkt noch nicht, dass mein Hämmern in einer Siedlung mit Reihenhäusern gewaltig Krach machen würde. Schon bald kamen natürlich meine Eltern dahinter, was ich den ganzen Nachmittag im Garten so trieb. Zu meiner Erleichterung lachte mein Vater nur und versorgte mich ab jetzt mit genug Material für meinen Hausbau. Ich war so begeistert zu sehen, wie mein kleines Haus Gestalt annahm, obwohl es ja kein Baumhaus war, eher ein schiefes Lager, an dem ich selbst am Wochenende jede freie Minute hämmerte. Immer wieder fiel mir ein, wo ich noch ein Brett hinnageln konnte.

Jedoch einige Wochen später bekam ich mit, wie ein paar Nachbarn vor unserer Türe standen und total sauer mit meinen Eltern stritten. Es ging um mein „Häuschen“. Meine Eltern versuchten mir danach klar zu machen, dass sich ganz viele Nachbarn beschwert hätten, weil den ganzen Nachmittag und selbst auch am Wochenende lautes Hämmern zu hören war. Es hallte durch die ganze Siedlung und sie fänden in ihrem Garten keine Ruhe mehr. Also beschlossen meine Eltern, da das „Häuschen“ ihrer Meinung nach sowieso schon fertig war, dass ich mit dem Bauen aufhören sollte und es einfach genießen sollte darin zu spielen. Ab diesem Zeitpunkt machte es mir keinen Spaß und ich kümmerte mich gar nicht mehr darum. Nachdem ich gar kein Interesse mehr daran zeigt, baute es mein Vater mit mir nach einiger Zeit ab.

Der Neubau des Holzhäuschens

Trotzdem blieb mein Wunsch nach einem Baumhaus bestehen, und schon nach kurzer Zeit fand ich eine weitere Möglichkeit, meinen Traum umzusetzen. Ich beobachtete wie mein Vater mit einem Akkuschrauber ein Regal für mich zusammenbaute. Und sofort war mir klar: Das ist es! Ein Akkuschrauber und die passenden Schrauben dazu, das macht nicht viel Lärm! Also nervte ich meinen Vater so lange, bis er nachgab und mir Akkuschrauber, Schrauben und natürlich Holzbretter mitbrachte. Mit Feuereifer begann ich wieder zwischen den Fichten mein Holzhaus zu errichten. Mein Vater schaute immer mal wieder nach dem Rechten und gab mir Tipps, wie ich es stabiler und besser bauen könne. Auch brachte er mir eine Säge mit, und so konnte ich im Vorfeld schon kleine Wände mit Fenster fertigen und sie nur noch zusammensetzten.

Es machte so viel Spaß, dass ich, nachdem der erste Teil fertig war, beschloss einfach ein Stockwerk drauf zu setzten. Naja, was soll ich sagen, als auch diese fertig war, folgte der dritte Stock. Dazu muss ich erklären, dass die drei Fichten ziemlich nah bei unseren Nachbarn standen und so musste es kommen, dass unsere Nachbarn mal wieder vor unserer Tür standen. Sie verlangten von meinen Eltern das inzwischen dreistöckige Holzhaus abzubauen, da ich ihnen direkt ins Schlafzimmer schauen könnte und sie sich dadurch beobachtet fühlten. Zumindest die beiden oberen Stockwerke musste ich also abbauen. Aber wie schon zuvor bei meinem ersten Holzhaus machte mir ja nur das Bauen an sich Spaß und sobald es fertig war verlor ich Lust darin zu spielen.

Mein Berufswunsch Zimmerer

Mein Vater tröstete mich mit dem Vorschlag, dass ich ja mal Zimmerer werden könne, so wie er, und dann dürfte ich so viele Holzhäuser bauen, wie ich wollte. Und genau das tue ich jetzt, mit genauso viel Spaß und Enthusiasmus wie ich schon als Kind mein Holzbaumhaus plante.

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