- Was muss ich wissen?
- Was bringe ich mit?
- Wie bewerbe ich mich?
- Wie läuft die Ausbildung ab?
- Was lerne ich alles in der Ausbildung?
- Wie viel arbeite ich und was ist mein Verdienst?
- Weitere Infos
Was muss ich wissen?
Wie lange dauert Deine Ausbildung:
Die Ausbildung dauert normalerweise 36 Monate. Hast Du Abitur oder Fachabitur kannst Du das erste Lehrjahr/ BGJ überspringen. Was das BGJ ist, wird weiter unten erklärt.
Welchen Schulabschluss solltest Du haben, um Zimmerer/Zimmerin zu werden?
Du brauchst den Hauptschulabschluss.
Der „Quali“ ist nicht notwendig. Es schadet aber nicht, wenn Du ihn hast.
Wo findet Deine Ausbildung statt?
Die Ausbildung findet an drei Lernorten statt:
- Ausbildungsbetrieb
- Berufsschule: Dort werden vornehmlich die fachtheoretischen Grundlagen vermittelt. Der Unterricht findet in Wochenblocks statt.
- Überbetriebliches Bildungszentrum: Dort wird die betriebliche Ausbildung ergänzt und vertieft, indem zusätzliche praktische Fertigkeiten und Kenntnisse gelehrt werden. Der Unterricht findet in Wochenblocks statt.
Warum Du in die Berufsschule und das überbetriebliche Bildungszentrum gehst:
Als Zimmerer/Zimmerin kannst Du ganz unterschiedliche
Sachen herstellen. Zum Beispiel Treppen, Dachstühle, Holzhäuser, Holzfassaden, Holzbrücken und Holzhallen bauen. Die Berufsschule und das überbetriebliche Bildungszentrum ergänzen die betriebliche Ausbildung. Dort werden auf Grundlage von Lehrplänen alle Tätigkeiten eines Zimmerers unterrichtet.
Denn das Ziel Deiner Ausbildung ist es, dass Du am Ende der Ausbildung über ein umfassendes berufliches Wissen und Können verfügst. Beides sind Grundlagen für Deine berufliche Flexibilität und Unabhängigkeit.
Was bringe ich mit?
Spaß im Team an handwerklichem Arbeiten und die Liebe zu Holz.
Du hast ein recht gutes räumliches Vorstellungsvermögen und bist einigermaßen fit in Mathe. Du hast eventuell sogar schon technisch Zeichnen gelernt.
Alle Behauptungen, wonach man schwindelfrei sein sollte, über alpine Kletterkenntnisse, oder Kräfte wie ein Gewichtheber verfügen müsse, gehören in das Reich der Märchen und Fabeln!
Wie bewerbe ich mich?
- Du kannst im Internet unter www.zimmerer-bayern.com nachschauen. Da gibt es unten einen extra Button, der BETRIEBSSUCHE heißt. Auf den klickst Du und kannst dann zum Beispiel Zimmereien nach einem Ort oder einer Postleitzahl suchen.
- Du kannst natürlich auch in deiner Familie oder in deinem Freundeskreis fragen, wer eine Zimmerei kennt oder Dich bei uns bewerben!
Am besten rufst Du selbst in der Zimmerei an, die Du dir ausgesucht hast
und fragst direkt nach ob sie gerade einen Ausbildungsplatz frei hat.
Du kannst aber auch einfach Deine Bewerbungsunterlagen hinschicken.
Bevor Du eine Ausbildung beginnst, solltest Du unbedingt ein Praktikum, man sagt auch Schnupperlehre dazu, in der Zimmerei machen.
Die Schnupperlehre dauert ein bis zwei Wochen. In dieser Zeit lernst Du den Betrieb kennen, die Zimmerer dort lernen Dich kennen und Du kannst feststellen, ob Dir der Beruf wirklich Spaß macht. Das ist ja ganz wichtig!
Wie läuft die Ausbildung ab?
Wann beginnt Deine Ausbildung?
Wenn Du und der Chef der Zimmerei euch einig seid, unterzeichnet ihr den BGJ-Vorvertrag. Was das BGJ ist, wird weiter unten erklärt.
Wenn Du dann das BGJ bestanden hast, macht ihr zusammen einen Ausbildungsvertrag.
Die Zimmererlehre beginnt normalerweise am 01. September eines Jahres.
Die Ausbildung läuft in zwei Stufen ab:
- Erste Stufe: Sie dauert 24 Monate. In den ersten 12 Monaten besuchst Du das Berufsgrundschuljahr (BGJ-Zimmerer). Dann folgt in den nächsten 12 Monaten die Fachbildung I. Am Schluss musst Du die Zwischenprüfung machen. Bestehst Du sie, bist Du schon „Ausbaufacharbeiter“.
- Zweite Stufe: Sie dauert weitere 12 Monate und wird Fachbildung II genannt. Am Ende dieser Zeit machst Du die Gesellenprüfung. Bestehst Du sie bist Du „Zimmerer/Zimmerin“.
Was ist ein BGJ-Zimmerer?
Im Bayerischen Zimmererhandwerk gibt es im ersten Ausbildungsjahr etwas ganz Besonderes: Das Berufsgrundschuljahr (BGJ-Zimmerer). Du gehst hierfür in die Berufsschule. Neben der Theorie besteht der Unterricht zu etwa 60 % aus Praxis.
Denn was nutzt die schönste Theorie, wenn man sie nicht auch praktisch ausprobiert und geübt hat?
Im BGJ machst Du außerdem auch ein vierwöchiges Praktikum im zukünftigen Ausbildungsbetrieb.
Das BGJ-Zimmerer hat den riesigen Vorteil, dass Du dir als Azubis die grund-legenden Kenntnisse und Fertigkeiten im Zimmererhandwerk in Ruhe an-eignen kannst, ohne dass Dir der betriebliche Alltag ständig im Nacken sitzt.
Ausnahme: Hast Du Abitur oder Fachabitur überspringst Du das BGJ.
Was lerne ich alles in der Ausbildung?
Für jedes der drei Ausbildungsjahre gibt es Lehrpläne für die Berufsschulen und den Unterricht in den überbetrieblichen Bildungszentren.
Im ersten Ausbildungsjahr sind unter anderem folgende Inhalte vorgesehen:
- einfache Sachen aus Holz herstellen,
- einfache Treppen, Wände und Decken bauen,
- einfache Dachstühle anfertigen
- einfache Holzkonstruktionen planen und herstellen
Im zweiten Ausbildungsjahr sind unter anderem folgende Inhalte vorgesehen:
- moderne Wände- und Decken planen und herstellen
- Dachstühle mit Dachaufbauten planen und herstellen
- Dacheindeckungen planen und herstellen
- zweiläufige Treppen planen und herstellen
Im dritten Ausbildungsjahr sind unter anderem folgende Inhalte vorgesehen:
- Modernisierungen und Erweiterungsbauten planen und herstellen
- Terrassen und Balkone planen und herstellen
- besondere Dachtragwerke planen und herstellen
- Hallentragwerke fertigen und montieren
- gewendelte Treppen planen und herstellen.
Um all das herstellen und bauen zu können lernst Du natürlich auch, wie man sicher mit Werkzeugen und den ganz unter-schiedlichen Maschinen umgeht und arbeitet.
Wie viel arbeite ich und was ist mein Verdienst?
Wie viele Stunden in der Woche muss ich arbeiten?
Die regelmäßige wöchentliche Arbeits- und Ausbildungszeit beträgt 40 Stunden.
Aufgeteilt in Winterzeit von Dezember bis März: Montag bis Donnerstag je 8 Stunden und Freitag 6 Stunden
Und in Sommerzeit von April bis November: Montag bis Donnerstag je 8,5 Stunden und Freitag 7 Stunden
Wenn man eine Ausbildung im Zimmererhandwerk beginnt, ist man normalerweise noch Jugendlicher. Das heißt, man hat schon seinen fünfzehnten, aber noch nicht seinen achtzehnten Geburtstag gefeiert hat. Somit gilt das Jugendarbeitsschutzgesetz (JArbSchG). Jugendliche dürfen danach grundsätzlich nicht an Samstagen und Sonntagen beschäftigt, bzw. ausgebildet werden.
Erwachsene Auszubildende haben die üblichen Arbeitszeiten, wie sie für normale Arbeitnehmer im Zimmererhandwerk gelten. Bei Mehrarbeit haben sie natürlich einen Anspruch auf zusätzliche Bezahlung.
Wie viel Urlaub habe ich im Jahr?
Du hast im Jahr 30 Tage Urlaub. Da Du für Samstage keine Urlaubstage einreichen musst, sind das quasi 6 Wochen Ferien.
Der 24. Dezember, (Heiligabend), und der 31. Dezember, (Silvester), sind ausbildungsfrei. Für diese beiden Tage musst Du keinen Urlaub „opfern“.
Wie viel Geld bekomme ich während der Ausbildung?
Die Ausbildungsvergütungen beträgt in der Regel:
Im zweiten Lehrjahr 1.230 €/Monat (brutto, Stand: 1. April 2022) und
im dritten Lehrjahr 1.495 €/Monat (brutto, Stand: 1. April 2022).
Im ersten Lehrjahr, also im BGJ-Zimmerer, hast Du keinen Anspruch auf Vergütung. Aber da Bist Du ja auch überwiegend in der Berufsschule und nicht im Betrieb. In der Regel erhältst Du aber während des vorgeschriebenen Praktikums eine Bezahlung.
Du bekommst vermögenswirksame Leistungen in Form eines finanziellen Zuschusses. Damit baust du Dir eine zusätzliche Altersversorgung auf. Diese wird dir später neben der gesetzlichen Rente ausgezahlt.
Zudem erhälst Du ein zusätzliches Urlaubsgeld und Dein Weihnachtsgeld beträgt 390,-€ für ein Ausbildungsjahr.
Weitere Infos:
Brauchst Du weitere, detaillierte Infos geh auf die Seiten der Zimmerer-Innungen und Zimmerer-Fachgruppen.
Oder Du gehst gleich auf www.zimmerer-bayern.com Hier findest Du unter dem Bereich „Bildung“ > „Ausbildung“ zum Beispiel
- Merkblätter
- Filme,
- Lehrpläne,
Sollten Sie noch Fragen haben, rufen Sie uns gerne an!